Für den Bau des Rheintunnels würde die Dreirosenmatte – die einzige Grünfläche im Matthäusquartier – für 10 Jahre zu einer Baustelle.
Eine Generation von Kindern müsste bei Baulärm und Feinstaub in die Schule gehen.
Die Ersatzflächen für die Dreirosenmatte sind ungenügend und bis jetzt blosse Versprechen – beschlossen ist nichts.
Die Tram- und Strassenverbindung auf der Klybeckstrasse (Tram 8) werden beeinträchtigt. Weil die Baustelle die Klybeckstrasse unterbricht, ist vorgesehen, das Tram während mindestens fünf Jahren über eine provisorische Trambrücke zu leiten.
In Birsfelden sind während 10 Jahren riesige Installationsflächen für die Tunnelbohrmaschine auf Arealen von
beliebten Familiengärten und direkt neben dem Alterszentrum und Wohnquartier. Lärm, Staub und viel Lastwagenverkehr belasten die Anwohner*innen.
Autobahnausbau gegen unsere Umwelt und das Klima
Der Verkehr ist für rund einen Drittel der Schweizer Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.
Die Basler Klimastrategie rechnet damit, dass der Autoverkehr im Kanton Basel-Stadt bis 2037 um einen Sechstel zurückgehen muss, um Netto-Null 2037 erreichen zu können.
Allein der Bau des Rheintunnels würde nahezu so hohe CO₂ Emissionen verursachen, wie der gesamte Kanton Basel-Stadt innert eines Jahres!
Kurz bis mittelfristig bezahlen alle Basler*innen mit schlechterer Luftqualität und Atemwegs-Schäden, denn 80% des Verkehrs auf der Osttangente beginnt oder endet in Basel und der Agglomeration – also vor der eigenen Haustüre.
Langfristig begünstigt der Rheintunnel eine weitere Zersiedlung.
Noch mehr Verkehr und Stau
Man könnte meinen, dass der Tunnel die Überlastung in einigen Quartieren reduziert. Im Gegenteil, der Rheintunnel bringt noch mehr Verkehr direkt ins Kleinbasel, ins St. Johann und nach Birsfelden.
Sogar das Bundesamt für Strassen (ASTRA) gibt zu, dass der Verkehr wegen des Rheintunnels um einen Drittel zunimmt – und weiter wachsen wird.
Zum Rheintunnel sind keinerlei Begleitmassnahmen zur Reduktion des Autoverkehrs in Basel und Birsfelden geplant. Die Verdoppelung der Auto- und Lastwagenkapazität auf der Autobahn wird sehr bald wieder ausgelastet sein.
Der Rheintunnel überlastet die umliegenden Autobahnen. Der 8-Spur-Ausbau Hagnau – Augst ist schon angekündigt, ein weiterer Ausbau der N18 zwischen Aesch und Delémont wird geprüft. Der Stau wird sich einfach zum nächsten Engpass verlagern, also zum Chienbergtunnel und zum Bözbergtunnel.
Der Teufelskreis des endlosen Ausbaus ist bereits seit den 1930 Jahren bekannt und wird uns noch lange begleiten, wenn wir jetzt nicht aus den Fehlern der Vergangenheit lernen.
Lärmschutz jetzt statt nie
Die Lärmbelastung durch die Autobahn im Gellert und im Kleinbasel ist gross. Das ASTRA verspricht mit dem Rheintunnel Besserung. Das ist aber eine Illusion. Die Lärmreduktion auf der Osttangente wird nach 5 bis spätestens 10 Jahren durch den Mehrverkehr wieder zunichte gemacht.
Der Lärmschutz muss heute kommen, nicht erst nach 2040, wenn überhaupt. Am einfachsten, schnellsten und günstigsten geht das mit der Einführung von Tempo 60 auf der Osttangente. Das Astra weigert sich aber, diese Temporeduktion umzusetzen!
Natur und Grundwasser kommen unter die Räder
Über 150 Familiengärten in Birsfelden, Muttenz und beim Rankhof in Basel würden für den Rheintunnel ersatzlos verschwinden. Im Hardwald würden auf 1.6 Hektaren alle Bäume gefällt und schützenswerte Naturlebensräume zerstört.
Neben der Natur kommt auch das Grundwasser unter die Räder: Die Hafenbahn (die Logistik-Eisenbahn des Hafens) muss der Autobahn weichen und wird in die Grundwasserschutzzone verlegt.
Schon wieder wird der Hardwald verkleinert, der für die regionale Trinkwasserversorgung äusserst wichtig ist.
Unsere Zukunft in einem 2.6-Milliarden-Franken-Betongrab
Mit den 2.6 Milliarden (!), die der Rheintunnel kostet, könnten alle Basler*innen und Birsfelder*innen den ÖV 17 Jahre lang gratis nutzen (U-Abo).
Oder es könnten 26 Tramerweiterungen wie jene des 3ers nach St. Louis oder des 8er nach Weil umgesetzt werden, mit denen Pendler*innen aus Frankreich und Deutschland klimafreundlich und staufrei zu ihrem Arbeitsplatz kommen.