Der Verein «Dreirosen bleibt – Nein zum Rheintunnel» lädt am Sonntag, 25. August zum zweiten Dreirosenfest ein und fordert die Kantonsregierung auf, sich für den Erhalt der Dreirosenmatte und gegen den Rheintunnel einzusetzen. Die Dreirosenmatte ist für die dicht bebauten Quartiere Matthäus und Klybeck nicht ersetzbar und die mindestens zehnjährige Baustelle mitten im Quartier und neben zwei Schulhäusern nicht verkraftbar. Der Autobahnausbau torpediert die Klima- und Mobilitätsziele und widerspricht dem Willen des Grossen Rates.
Nach dem Willen des Bundesamts für Strassen wird die Dreirosenmatte ab 2029 für mindestens zehn Jahre zur Grossbaustelle. Im Tagebau – also mit einer riesigen Baugrube – würde für das «Portal Klybeck» das Rheintunnelende quer durch die Klybeckstrasse und über die Dreirosenmatte mit der Dreirosenbrücke verbunden. Durch die in diesem Abschnitt oberirdische Autobahn würde die Dreirosenmatte dauerhaft verkleinert.
Dabei sind nicht nur die Auswirkungen auf die Dreirosenmatte massiv, die während der Bauzeit kaum bis nicht mehr genutzt werden kann. Auch die umliegenden Tram- und Strassenverbindung werden beeinträchtigt. Weil die Baustelle die Klybeckstrasse unterbricht, ist vorgesehen, das Tram während mindestens fünf Jahren über eine provisorische Trambrücke zu leiten, was weitere Erschütterungen und Lärm für die Anwohnenden bedeutet. Welche Auswirkungen es auf den Trambetrieb hat, ist noch unbekannt.
Dreirosenmatte ist unverzichtbar
Die Dreirosenmatte ist die einzige Grünfläche im dicht bebauten Matthäusquartier und wird auch von Menschen aus dem Klybeck genutzt. Die Anlage hat eine wichtige Funktion für Gesundheit und Lebensqualität im Quartier und für die ganze Stadt und ist sehr beliebt als Erholungs- und Begegnungsort, Sport- und Spielplatz für Kinder und Jugendliche und zur Abkühlung Hitzeperioden.
«Die diskutierten Ersatzflächen für die Dreirosenmatte sind lächerlich ungenügend und bis jetzt blosse Ankündigungen – beschlossen ist nichts. In den Quartieren Matthäus und Klybeck haben wir jetzt schon zu wenig Grünflächen. Der Verlust der Dreirosenmatte wäre katastrophal,» betont Felix Güthe, Anwohner und Vorstandsmitglied von Dreirosen bleibt.
Eine Schulgeneration mit Staub und Lärm
Direkt neben der geplanten Grossbaustelle Dreirosenmatte befinden sich die Schulhäuser Dreirosen (Primarschule, Kindergarten) und Theobald Baerwart (Sekundarstufe). Während der mindestens zehnjährigen Baustelle würde der Unterricht einer ganzen Generation von Schulkindern durch Baulärm, Staub und Abgase gestört.
Netto-Null 2037 wird durch Rheintunnel verunmöglicht
Basel-Stadt will bis 2037 Netto-Null erreichen. Entsprechend der Klimastrategie der Regierung muss dafür der Autoverkehr im Kanton Basel-Stadt bis 2037 um einen Sechstel zurückgehen (inkl. Autobahnen). Die Verdoppelung der Autobahnkapazität durch den Rheintunnel und der dadurch geförderte Mehrverkehr verhindern die Umsetzung des Volksbeschlusses.
75% des Verkehrs auf der Osttangente sind Ziel- und Quellverkehr. Der Verkehr auf der Osttangente ist also grossmehrheitlich hausgemacht und durch die kantonale und regionale Verkehrspolitik beeinflussbar. Der Grosse Rat hat die Regierung deshalb schon 2019 verpflichtet (Motion 19.5281), sich dafür einzusetzen, dass der Rheintunnel nur mit einem Rückbau der Osttangente gebaut wird. Bis jetzt ist die Regierung diesem Auftrag nicht nachgekommen.
«Für Netto-Null brauchen wir ein Umsteigen auf klimafreundliche und effiziente Verkehrsmittel – wie es die Klima- und die Mobilitätsstrategie des Kantons vorsehen. Und keinen weiteren Ausbau des Autoverkehrs. Die Regierung muss endlich die Konsequenzen aus dem Entscheid der Bevölkerung für Netto-Null ziehen und den Rheintunnel ablehnen,» fordert Tonja Zürcher, Co-Präsidentin von Dreirosen bleibt und Grossrätin.